Die letzte Nacht in Radomire wird etwas stürmisch. Ein heftiges Gewitter zieht über uns hinweg. Wir sind vor allem damit beschäftigt, unser Zelt während den Windböhen zu stützen, an Schlaf ist darum nicht zu denken. Auf den morgendlichen Kaffee im Restaurant müssen wir auch verzichten, da der Strom im ganzen Dorf ausgefallen ist und gar nichts mehr geht. Wir sind froh, dass unser Weg nach Peshkopjia vor allem bergabwärts geht und wir uns nicht zu sehr anstrengen müssen. Zum Sehen gibts in dem kleinen Städtchen nichts Spezielles, ausser dem ziemlich chaotischen alltäglichen Leben. Ein neuer Mercedes und daneben ein Pferdekarren...Albanien ist ein Land der Gegensätze. Aber vielleicht sind gerade deshalb die Menschen so herzlich und hilfsbereit.
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Strassen von Peshkopjia |
Schweren Herzens und nach langer Diskussion entscheiden wir uns, Albanien doch den Rücken zu kehren und weiter nach Mazedonien zu ziehen. Das Land der Sonne erwartet uns zuerst mit Donner, Blitz und Regen. Doch schon am nächsten Tag ist davon nichts mehr zu spüren. Am schwarzen Drin entlang erreichen wir bei bestem Wetter den Ohridsee.
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Grenze zu Mazedonien |
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Kleider trocknen |
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am schwarzen Drin entlang |
In Ohrid beziehen wir ein kleines Häuschen direkt am See, erkunden das Städtchen und lassen uns im Restaurant Sv Sofija kulinarisch mit griechisch angehauchten Spezialitäten verwöhnen. Danke an Marianne, Sepp, Nadine, Pascal, Nici, Dom, Sarah, Andrea, Brigitte, Gadient, Jan, Ciccio, Fipsi, Miri, Regina, Klaas, Babsi, Nati, Martina, Tobi, Sina, Mäsi, Bärtsch und den drei Mitarbeitern der Raki Destillerie (die uns aus unerklärlichen Gründen einen mazedonischen Salat und Raki offeriert haben)! Die Matraze und das leckere Essen haben gut getan.
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Sv. Jovan |
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Burgruine oberhalb Ohrid |
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Ohirds Strassen |
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wunderschöne Kirchen |
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Strandhaus |
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kulinarisches Fest |
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Entspannen am Ohrid See |
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so viele frische Früchte und Gemüse |
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Ohrids Strandpromenade |
Gestärkt können wir so die Trails im Nationalpark Galicica rund um den Ohrid See in Angriff nehmen. Der von vielen gemachte Vergleich zum Gardasee kommt auch beim Biken ziemlich gut hin. Nur gibts hier keine Biker... Dafür genügend Wanderwege (nicht immer ganz so gepflegt und markiert wie man es vom Pendant in Italien kennt) die tolle Abfahrten garantieren. Und als Tagesabschluss jeweils ein leckeres Eis und ein Sprung in den Ohridsee, Ferienfeeling pur! Joos ist in seinem Element, recherchiert, vergleicht diverse Karten (online und „offizielle“ Wanderkarten des Nationalparks...) mit unterschiedlichen Meinungen zum Vorhandensein der Trails und stellt uns tolle und abwechslungsreiche Touren zusammen. Danke mein bestes Bibi!!!
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Oberhalb von Ohrid |
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Share the Trail |
Bike Wash
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Trail gefunden |
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Saftige Blumenwiesen in der Hochebene |
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Aussicht über den Ohrid See |
Auch in Bitola, unserem nächsten Ziel, erwartet uns so einiges. Ausserhalb der Stadt finden wir Heraclia, ein Überbleibsel längst vergangner Zeiten. Den römischen, griechischen und ottomanischen Einfluss bekommt man auch in der ganzen Stadt zu spüren. Von Moscheen über Kirchen zu griechischem Essen, türkischem Bazaar und Römerrüstung. Nur die Sprache bleibt slavisch...Eine kunterbunte Welt!
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Bitola |
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Promenade von Bitola |
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Im Alten Bazaar gibts herrliche Cafes |
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wunderschöne Mosaike |
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Amphietheater in Heraclea |
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Traditionelle Musik im alten Bazaar |
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Die Römer sind (auch) noch da |
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Aussicht auf Bitola |
Nach der Suche nach einem Veloladen führt uns eine nette Dame zum Shop „Bike Machine“. Dort treffen wir durch Zufall auf die einheimische Bikeszene. Der Eigentümer setzt alle Hebel in Bewegung und nimmt uns mit auf einen Eveningride, Shuttleservice inklusive! Eine riesige Truppe Biker erwartet uns, und wir machen gemeinsam die Trials rund um Bitola unsicher. Ganz nach ihrem Motto: Let‘s Ride! Oder:„Tschäddere loh!!!“ wie wir sagen würden. Bei dem abschliessenden Bier werden weitere Pläne geschmiedet. „Tomorrow we do this trail, you can join us!“. So kommt es, dass wir unseren eigentlich kurzen Stopp in Bitola verlängern. Am Wochenende soll es als Abschluss zu den Pellister Eyes, zwei Gletscherseen im Pellisternationalpark, gehen.“You have to see this!“, meint Tony und Nikola fügt hinzu:“It s the cherry of the cake!“. Da können wir nicht Nein sagen... Und wirklich! Nicht nur die 1500 Höhenmeter Abfahrt zurück nach Bitola, auch die Aussicht über den Prespa See und die Pellister Seen sind fantastisch. Danke an unseren Guide Oliver, an Nikola (der uns mit seinem Shuttleservice einige Höhenmeter erspart hat) an Tony, an Martin, an Gjorgi, an Jovan und an Anastas für die tolle Zeit mit euch!
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Nikolas Shuttleservice |
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Let's Ride Crew |
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Jorgov Kamen |
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too much vegetation! |
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Eierschwämmli Trail |
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leckeres Abendessen |
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Pelister Crew |
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Aussicht auf den Prespa See |
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Pellister Eye |
Wir ziehen an riesigen Sonnenblumen- und Tabakfelder weiter nach Prilep. Dort werden wir gleich vierfach beschenkt. Eine alte Dame drückt uns lachend 2 von ihren Knoblauchknolle in die Hände, auf dem Markt bekommen wir gratis 2 Pfirsiche, im Restaurant geht der Apfelsaft aufs Haus und im Park werden wir zum Bier eingeladen, um doch noch ein Hauch Prileper Bierfestival zu erleben, das wir leider um einen Tag verpasst haben. Die Freundlichkeit der Mazedonier macht uns sprachlos!
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Weg mach Prilep |
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Tabakfelder |
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getrocknete Tabakblätter |
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Sonnenblumenfelder |
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1. Geschenk: Knoblauch |
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König Marko |
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Prilep |
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Campspot am Prilep See |
Als Krönung unseres Aufenthaltes in Prilep machen wir eine Biketour durch fasznierende Steinformationen zur Burg des ehemaligen Herrschers Marko, die oberhalb der Stadt thront. Der Trail führt über die für die Landschaft typischen Felsen und wir fühlen uns fast ein bisschen wie in den USA. Nur werden die Trails hier leider nicht gepflegt und sind zum Teil extrem zugewachsen. Wachholder- und Brombeersträuche haben ihr Revier zurückerobert, die Schrammen an unseren Schienbeinen vermeheren sich...
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steinerne Schildkröte |
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altes Kloster |
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Aussicht vom Kloster |




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Burg-Wallride |
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Aussicht von der Burg |
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Aussicht über Prilep |
Trailfazit
Am Ohridsee gibt es ein gutes Wanderwegnetz und wenn man sich Zeit nimmt, die verschiedenen existierenden Karten zu vergleichen, kann man sich schöne (einsame) Touren zusammenstellen.
Die Trails un Bitola im Pellisternationalpark sind (vor allem mit Shuttle) super! Besonders die Tour zu den Pellister Eyes ist biketechnisch absolut lohnenswert!
In Prilep haben uns die Steinformationen besonders gut gefallen, vor allem, weil wir so etwas hier nicht erwartet hätten.
Da die Trails aber allgemein nicht unterhalten werden, ist ein Besuch im Frühling (bevor die Vegetation überbordet) bestimmtnoch lohnenswerter!
Wir ziehen nun weiter nach Skopje, Mazedoniens Hauptstadt.
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